
Mampfansage
Interview mit Björn Wisnewski – Gründer von SimplyDelivery
Was geht app?
Vor etwa fünf Jahren hat sie begonnen: die Food-Revolution in deutschen Großstädten. Wer keine Zeit zum Kochen hat, greift zum Smartphone. Ein paar Klicks genügen, um eine Bestellung aufzugeben. Essenslieferungen sind ein Milliardengeschäft und für viele von uns aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Björn Wisnewski hat diesen Megatrend früh erkannt.
Gemeinsam mit Ronny Rohland hat er SimplyDelivery im Jahr 2014 gegründet. Seit dem Ausbruch des Coronavirus steigen besonders viele Restaurants ins boomende Liefergeschäft ein. „Die Vorteile unserer Lösung kommen jetzt zum Tragen“, ist Wisnewski überzeugt.
In wenigen Schritten zum Liefererfolg
SimplyDelivery hilft Gastronomen „schnell und unkompliziert ins Liefergeschäft einzusteigen“. Das Vorgehen ist denkbar einfach: neben ein paar Infos zum Unternehmen müssen Restaurants lediglich ihre Speisekarte zur Verfügung stellen. SimplyDelivery erstellt den Webshop, kümmert sich um die Einrichtung des Kassensystems und konfiguriert die App für den Fahrer. Neue Geräte müssen die Restaurants in der Regel nicht anschaffen, die Software von SimplyDelivery ist mit Android und iOS kompatibel.
Die Schulung? Ein Kinderspiel! In einem letzten Schritt muss das Lieferangebot bekannt gemacht und vermarktet werden. Für die meisten Gastronomen liegt hier die größte Herausforderung. Wer sich nicht selbst um Social Media Followers und Google-AdWords-Kampagnen kümmern will, kann diese Aufgaben an SimplyDelivery auslagern. Eine andere Möglichkeit für mehr Reichweite: Die Einbindung einer bekannten Buchungsplattform wie Lieferando.
Rundum-Sorglos-Paket für die Gastronomie
Das Angebot von SimplyDelivery geht weit über den Lieferservice hinaus. „Es gibt unterschiedliche Module, die die Kunden dazu buchen können“, erklärt Wisnewski und fügt an: „Ich kann aus einer zentralen Plattform meinen ganzen Vertrieb machen, ich habe meinen Warenbestand, ich habe meine Buchhaltung. Das ist das Besondere an unserer Lösung. Es ist ein System aus einem Guss.“
Statt sich mit verschiedenen Systemen herumzuschlagen, erhalten Gastronomen eine Komplettlösung aus einer Hand. Der Vorteil liegt auf der Hand: „Die Restaurants können sich auf das konzentrieren, was sie wirklich mögen, nämlich gutes Essen herstellen.“
Lieferzeit als Erfolgsfaktor
Food-Delivery ist kein neues Phänomen. Was aber lange ein Nischendasein fristete, ist mittlerweile „in der breiten Masse angekommen. Von Familien über Gamer bis hin zu Business-Leuten, die sich Essen ins Büro bestellen, ist alles dabei.“ Genauso bunt wie die Kunden präsentiert sich das Angebot. Neben Klassikern wie Pizzen und Kebabs stehen Bento Boxen oder Salatkreationen zur Auswahl.
Manche Kunden greifen für Essenslieferungen tief in die Tasche: „Bei unseren Premiumpartnern beträgt der Durchschnittsbestellwert um die 80 bis 100 Euro.“ Wisnewski fällt auf, dass zunehmend auch ältere Kunden Essen nach Hause liefern lassen.
„Die Herausforderung im Lieferdienst ist, dass man so viele unterschiedliche Aspekte hat. Der Kunde will schnell beliefert werden. In der Küche darf nichts vergessen gehen. Es muss schnell und gut geplant werden.“ Das Liefergebiet sollte nicht zu groß definiert werden – ein Fehler, den viele Neueinsteiger machen. Experten haben berechnet, dass man „ab Bestellung innerhalb von 30 Minuten beim Kunden sein muss“, wie Wisnewski im Gespräch erklärt.
SimplyDelivery setzt auf Einfachheit
In ihrem Webshop müssen Restaurants auf eine gute User Experience achten. Das Letzte, womit sich ein hungriger Kunde auseinandersetzen will, sind fehlgeschlagene Zahlungen. „Das Angenehme an Mollie ist, dass es eine Vielzahl von Zahlungsarten gibt, die international funktionieren. Für den Endkunden ist es sehr einfach, mit der gewünschten Zahlungsmethode zu bezahlen.“ Einfachheit und Transparenz sind die wichtigsten Gründe, warum sich SimplyDelivery für eine strategische Partnerschaft mit Mollie entschieden hat.
Wisnewski dazu: „Für die Restaurants ist ein einfaches Handling elementar. Die wollen sich nicht mit Prozessen und Akkreditierungen auseinandersetzen. Genau das ist bei Mollie gut gelöst. Das Onboarding geht sehr einfach.“ Einige der Kunden von SimplyDelivery setzen auf Mollie, darunter Gastronomiegrößen wie L’Osteria, Peter Pane und BurgerMe.
Von Berlin nach Doha
SimplyDelivery ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. 37 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fokussieren sich neben dem Heimmarkt Deutschland auch auf Österreich und die Niederlande. Die Weichen stehen weiterhin auf Expansion: „Wir schauen gerade, welche Märkte für uns interessant sind.“ Neben Polen geht der Blick noch weiter Richtung Osten. Katar etwa ist laut Wisnewski ein Miniland mit maximalem Potenzial. Eins ist sicher: Der Markt für Delivery-Essen brummt – Corona oder nicht.